Implantate sind künstliche Zahnwurzeln aus dem meist heute verwendeten Werkstoff Titan. Das meist schraubenförmige Implantat ersetzt die Zahnwurzel und wird in den Knochen eingebracht. Nach der Einheilphase wird das Implantat von Ihrem Hauszahnarzt mit einem Implantataufbau dem sog. Abutement und der Zahnkrone versorgt.
Augmentative Maßnahmen
Ist an der geplanten Implantationsstelle nicht genügend eigener Knochen vorhanden besteht die Möglichkeit diesen vorher aufzubauen. Dazu stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eigenknochen oder Knochenersatzmaterial (Bio-Oss).
Autogenes Knochenmaterial, also körpereigener Knochen, gilt als besonders gut geeignet zur Augmentation.
Vorteil: Die gute Verträglichkeit und kürzere Einheilzeit.
Nachteil: Oft ein zweites Entnahmegebiet und die begrenzte Verfügbarkeit.
Knochenersatzmaterialien haben eine osteoinduktive Wirkung (sie dienen als Leitschiene für den einwachsenden Knochen).
Vorteil: Kein zweites Entnahmegebiet und uneingeschränktere Verfügbarkeit.
Nachteil: Längere Einheizeit bis zur Implantation.
Verschiedene Techniken:
Socket Preservation:
Darunter versteht man den Erhalt der Alveole (Zahnfach) in Breite und Höhe nach Zahnextration mittels Knochenersatzmaterialien.
Ridge Preservation:
Darunter versteht man den Aufbau der teilweise zerstörten Alveole (Zahnfach) mittels Knochenersatzmaterialien und Membranen.
Man weiß heute, dass der sogenannte Bündelknochen nach Zahnextration immer resorbiert (sich auflöst) und deshalb Maßnahmen zur Knochenerhaltung nach Zahnextraktion insbesondere im Frontzahnbereich mittels Socket/ oder Ridge Preservation oft notwendig sind für eine spätere Implantation.
Bone- Splitting:
Ziel des Verfahrens ist es, den Knochen durch eine Längsspaltung so zur verbreiten, dass ein Implantat eingesetzt werden kann.
Bone- Spreading:
Beim Bone- Spreading wird der Knochen in dem betreffenden Abschnitt ein wenig auseinandergedrückt (gespreizt) und der entstehende Spalt mit körpereigener Knochensubstanz bzw. Knochenersatzmaterial gefüllt.
Laterale Augmentation mittels Knochenblock:
Ziel dieses Verfahrens ist die Verbreiterung des Kieferknochens zur Aufnahme eines oder mehrerer Implantate. Hierbei wird ein Knochenblock im Weißheitszahngebiet entnommen und in der zu verbreiternden Kieferregion seitlich eingebracht und mit Schrauben fixiert.
Interner Sinuslift (Knochenresthöhe von mind.6- 8 mm)
Bei nicht mehr ausreichendem Knochenangebot im Oberkieferseitenzahnbereich besteht die Möglichkeit den Kieferhöhlenboden durch das Implantatbohrloch mit sogenannten Osteotomen in Richtung Kieferhöhle zu bewegen. Dabei wird die Kieferhöhlenschleimhaut etwas angehoben und dort Knochenersatzmaterial eingebracht. Gleichzeitig wird nun das Implantat eingebracht.
Externer Sinuslift (Knochenresthöhe von weniger als 6mm)
Bei nicht mehr ausreichendem Knochenangebot im Oberkieferseitenzahnbereich besteht die Möglichkeit durch ein vorher präpariertes Knochenfenster zur Kieferhöhle die Kieferhöhlenschleimhaut anzuheben und dort ein Gemisch aus Eigenknochen und Knochenersatzmaterial einzubringen. Simultan wird das Implantat bei vorliegender Primärstabilität gesetzt.
In einigen Fällen ist es notwendig in einem zweiten Eingriff die Implantate in den nun zwischenzeitlich gebildeten Knochen zu setzen. Nach der Einheilzeit werden die Implantate von ihrem Hauszahnarzt versorgt.